Der freie Wille, die Möglichkeit der Superposition.

 

Was ist ein freier Wille und was hat dieser mit einer Superposition zu tun.

Die meisten denken bei einem freien Willen meist an die Möglichkeit selbst zu bestimmen, oder etwas selbst zu entscheiden. Doch kann der sogenannte freie Wille nur seine volle Kraft entfalten, wenn er durch eine Superposition unterstützt wird.

Für Kundige, oder Physiker ist der Begriff Superposition sehr geläufig. Um dazu ein kurzes Beispiel heranzuziehen, kann dies in Verbindung zur Quanten Vorstellung veranschaulicht werden. Um dies sehr einfach darzustellen, sagen wir, dass zum Beispiel zwei Quanten miteinander verschränkt sind, also eine Verbindung besitzen. Diese Verbindung ist laut der Forschung unabhängig von der Entfernung dieser beiden Quanten zueinander.

 

In der Quantenmechanik ist Superposition die Fähigkeit eines Quantensystems, einen gemischten Zustand anzunehmen, in dem mehrere andere Zustände mit bestimmten komplexen Amplitudenfaktoren kombiniert sind. Das wird umgangssprachlich oft so dargestellt, dass eine Observable des Systems gleichzeitig mit mehreren Werten vorliegen kann, von denen sich erst bei einer Messung ein einziger als real herausstellt. Als Beispiel wird häufig Schrödingers Katze angeführt, die bis zu einer Messung gleichzeitig teilweise tot und lebendig ist.

Die Superposition ist vergleichbar mit der Überlagerung der Amplituden aus der klassischen Wellenlehre, da quantenmechanische Zustände ebenfalls durch Wellenfunktionen beschrieben werden können. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass im Gegensatz zu den klassischen Wellen den Werten der quantenmechanischen Wellenfunktionen selbst noch keine Bedeutung in der beobachtbaren Welt zugeschrieben wird.

Um im Beispiel zu bleiben, gehen wir nur der besseren Vorstellung halber davon aus, dass diese zwei Quanten eine Farbe besitzen. Sagen wir der Einfachheit, dass ein Teil die Farbe Blau besitzt.

Nun,- und unabhängig von der Distanz kann es sich ergeben, dass der zweite Quantenteil, wenn der erste die Farbe Blau annimmt, auch die Farbe Blau einnimmt. Das muss aber nicht grundsätzlich so sein. Das erste, oder zweite Qantenteil kann aber auch eine andere Farbe annehmen, würde sich sozusagen in der Mitte befinden, also tritt aus der Verschränkung heraus, obwohl deren beiden Verbindungen immer noch bestehen.

 

Wenn wir nun davon ausgehen, dass diese zwei Quanten sozusagen verschränkt sind, also dass der jeweilige Quantenanteil das exakte Duplikat des anderen ausmacht, wäre es bei einer Superposition anders.

 

Wenn ein Quantenteil sich in eine Superposition transformiert, kann es, um bei der Farbe zu bleiben, vielleicht Rot annehmen, während das andere noch die Farbe Blau besitzt. Um das noch einfacher auszudrücken, wäre dann ein virtuelles Quantenteil dazwischen, mit der Farbe Rot.

Nun kann das rote Quantenteil, obwohl es mit dem blauen verbunden ist, selbst entscheiden, ob, wann und wie es die Farbe Blau annimmt, oder von Rot nach Grün wechselt. Dies sehr einfach ausgedrückt wird als Superposition bezeichnet, daher kommt auch dieser Begriff. Wie bereits schon erwähnt das bekannte Beispiel von Schrödingers Katze beruht im Wesentlichen auf der Superposition.

Doch kommen wir wieder zurück zu uns Menschen. Zuerst auch hier ein Beispiel der Superposition.

Gehen wir davon aus, Sie entscheiden sich für eine Tätigkeit, von vielen, welche Sie angehen wollen oder müssen. Sagen wir der Einfachheit einmal, dass sie aus dem Haus in die Garage wollen, um dort vielleicht etwas zu reparieren. Sie ziehen sich also ihre Arbeitskleidung an, um dann zur Garage zu gehen. Während Sie schon im Begriff sind die ersten Stufen von ihrem Hauseingang herunterzulaufen, um in die Garage zu kommen, halten Sie kurz inne.

Direkt nach dem Innehalten, drehen sie sich auf der Treppe um, um wieder hinaufzugehen und das Haus zu betreten. Sie wechseln wieder die Kleidung, um direkt danach in die Küche zu gehen, um Vorbereitungen zu treffen, ein Brot zu backen, was Sie dann auch tun.

Sie haben sich wissentlich oder unwissentlich durch die Anwendung der Superposition entschieden ein Brot zu backen, statt in der Garage den Rasenmäher zu reparieren, Sie waren nicht fixiert, auf das was Sie taten.

 

Wenn ihnen dabei jemand zuschaut, auch mitbekommt, dass sie sich ja zuerst Arbeitskleidung angezogen haben, um in die Garage zu gehen, aber beim heruntergehen der Treppe, sich spontan von diesem Vorhaben abwenden, um ein Brot zu backen, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Beobachter davon ausgeht, dass Sie zum Beispiel Schizophren veranlagt sind.

Gehen wir aber davon aus, dass dies nicht der Fall sei, Sie auch bewusst ihren freien Willen, in Verbindung mit der bereits angesprochenen Superposition nutzen, haben Sie ein mächtiges Potential, aber auch mehr bewusste Macht über sich selbst, als unbewusst, oder doktriniert zu handeln.

Verstehen Sie diese Vergleiche als Beispiel zur Superposition, in Verbindung zum freien Willen?Alle Fachleute mögen mir bitte verzeihen, wenn ich die Beispiele nicht in der wissenschaftlichen Abhandlung darlege.

Das Eine ist vom anderen abhängig. Doch kommen wir nun zu einem Beispiel das sicher viele kennen. Das Rauchen von Zigaretten, oder anderem.

Gehen wir im Beispiel wieder davon aus, dass Sie Rauchen, vielleicht schon seit längerer Zeit, doch irgendwie denken Sie oft daran, wie es denn wäre, wenn Sie mit der Gewohnheit des Rauchens brechen könnten. Natürlich kann dies auch auf eine ungezügelte, oder ungesunde Nahrungsaufnahme zutreffen, oder andere Gewohnheiten, welche eigentlich kontraproduktiv sind.

Und auch sehr oft, wenn Sie sich gerade eine Zigarette anzünden, denken Sie, im Grunde ja damit aufhören zu wollen, doch ihr Wille scheint noch zu schwach zu sein. Von einer Superposition dabei nicht zu sprechen. Um dies etwas zu pauschalisieren, damit es im Zusammenhang verständlicher ist, könnte man sagen, dass wenn Sie bemüht sind, bewusst eine Superposition einzunehmen, dass Sie in fast allen, oder allen Handlungen, die sie begehen, salopp gesagt diese grundlos zu beenden können, um etwas anderes, oder etwas Gegensätzliches zu tun. Sie sind somit nicht fixiert, oder unterbewusst gebunden.

Wenn Sie nun in der glücklichen Lage wären, dass sie kein Problem mit der Superposition hätten, so liegt es natürlich auch nahe, dass Sie einen relativ bewussten und Freien Willen einsetzen können. Dann und weil Sie diese zwei Komponenten bewusst miteinander einsetzen, würden Sie sich schon bevor Sie überhaupt die Zigarette aus der Schachtel genommen hätten, sich etwas anderen zuwenden.

Das heisst, dass Sie aus dem Zustand einer immer vorhandenen Superposition und die Übung damit, ihren Willen wesentlich einfacher nutzen etwas anderes bestimmen zu lassen, als das womit Sie gerade beschäftigt sind.

Diese zwei Komonenten sollten Sie sich bewusst verinnerlichen, ob Sie jetzt Rauchen, oder nicht, spielt dabei auch keine Rolle, da Sie in der Lage wären, dies auf alle Aspekte ihres Lebens anzuwenden. Doch bleiben wir noch kurz beim Rauchen.

Wenn Sie nun dabei sind sich eine Zigarette anzustecken, weil ihr Wille das noch nicht schafft, dies abzulehnen, dann müssen Sie damit üben. Sie rauchen dann eben nur vier Züge, statt die ganze Kippe. Danach werfen Sie diese Zigarette weg. In den ersten Sekunden mag das am Anfang des Übens noch Schwachsinnig erscheinen, doch ein paar Minuten später haben Sie dadurch ein gutes Gefühl, vielleicht besser, als wenn sie die Zigarette ganz geraucht hätten.

Wenn dies ihr erster aber absolut bewusster Versuch war, somit auch ein Erfolgserlebnis verbuchen können, schütten Sie damit mehr oder weniger Glückshormone aus, was Sie empfänglicher für diesen Gedanken macht und sie einen Erinnerungs Punkt setzen können.

Während diesem Vorgang sollten Sie paralell dazu soweit es möglich ist an die Superposition denken, und sich bewusst sein, dass diese Grundlage als Einstellung, ein Werkzeug für den Willen ist, welcher dann zum freien Willen werden kann.

Bei der nächsten Zigarette verfahren Sie genau so, oder konsumieren Stück für Stück weniger, um dann die eigentlich gerade eben angezündete Zigarette wieder auszudrücken, oder weg zu werfen. Dabei sehen Sie sich in ihrer Superposition stehend, was heissen soll, dass Sie entweder für, oder gegen eine Handlung sind, als jeweilige Grundlage, um dann den Willen dazu benutzen, eine Entscheidung zu manifestieren.

Wie Sie vielleicht sagen werden, dass sich das ja logisch anhört, oder Sie das ja auch soweit wissen, ist das ja durchaus in Ordnung, was auch bezeugt, dass Sie sich, zumindest einmal jetzt geistig damit auseinander setzen.

Wir könnten wie schon erwähnt, auch ein sich voll Fressen, als Beispiel nehmen, doch prinzipiell können wir nur ausbrechen, wenn wir üben, den Freien Willen, in Verbindung mit der Superposition, zuerst bewusst aktiv, später dann unbewusst, automatisch einsetzen.

Wenn nun argumentiert wird, dass dies ja nicht gerade billig sei, zum Beispiel eine Schachtel Zigaretten so zu rauchen, als wären es nur drei Zigaretten, also den Rest mehr oder weniger wegwerfen, ist das jedem sein Recht, doch bedarf es in solchen Fällen etwas mehr Interesse, zum eigenen Verständnis unserer Tiefenpsychologie und der unzähligen doktinierten Verhaltensweisen.

 

Die Idee, dass der Mensch einen freien Willen besitzt, ist so alt wie erhaben. Sie erklärt den Menschen zu einem vernunftbegabten Wesen, das sich über das gleichgültig ablaufende Naturgeschehen erheben kann, zu einer rationalen Person, die autonom abschätzt, welche Folgen sein Handeln hat. Damit wäre der Mensch verantwortlich für das, was er tut.

Weil Willensfreiheit, die Annahme von Willensfreiheit , die Annahme von Verantwortung eben in unserem Alltag eine so entscheidende Rolle spielt bei der Kindererziehung, aber natürlich vor allem auch in unserem Rechtssystem, aber auch in ganz normaler alltäglicher Kooperation. Und wenn wir Leute ins Gefängnis stecken würden oder gerade nicht ins Gefängnis stecken würden aufgrund einer Annahme, von der wir wissen, dass sie illusionär ist oder dass sie falsch ist, dann würden wir die gesamte Grundlage unseres Rechtssystems und unseres Systems der Zuschreibung von Verantwortung untergraben.

Schon bei der Frage, wie stark sich der menschliche Wille über die Natur erheben kann, waren sich die alten Philosophen keineswegs einig. Die radikale Version des freien Willens vertrat etwa Immanuel Kant - die Idee eines absolut freien Willens: der Mensch bestimmt völlig ungebunden das Gesetz seines Handelns.

Das Gehirn. Ein gigantisches Labyrinth von Milliarden Nervenzellen, die elektrische Signale untereinander austauschen. Es gliedert sich in verschiedene Netzwerke. Manche Netzwerke nehmen Sinnesreize auf, andere initiieren und steuern, was der Mensch tut. Wieder andere sind für Erinnerungen oder Gefühle zuständig, für Denken, Planen, Prognostizieren. Die Netzwerke stimmen sich gegenseitig ab, unterwerfen sich Kontrollinstanzen, generieren Handlungen.

Das Gehirn erzeugt ja diese Illusion, dieses Gefühl der willentlichen Täterschaft nicht zufällig, sondern im Dienste einer sehr komplexen Handlungsplanung. Es wird eben dieser virtuelle Akteur eingerichtet, der da scheinbar handelt und plant. Und das ist auch offenbar richtig so. Das heißt, wenn es eine Illusion ist - ist vielleicht ein unglückliches Wort - dann ist es eine notwendige Illusion.

Sie tun sich einen Gefallen, wenn Sie versuchen aktiv und bewusst, die Haltung einer Superposition einzunehmen, um daraus einen stärkeren Freien Willen auzubauen, um ihre Verhaltensweisen, respektive ihr Leben ändern zu können, soweit Sie dies auch wollen.
 

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